Die #instaqueen von L.A. (Famous in L.A.)

Seit einigen Monaten arbeite ich an einem neuen Roman. Er trug schon mehrere Arbeitstitel. Hier stelle ich ihn mal vor als „Die #instaqueen von L.A.“. Hast du das Rautenzeichen vor „instaqueen“ bemerkt? Es deutet auf die Social Media App „Instagram“ hin, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt.

Nachtrag: Der Roman wird am 4.12.2017 unter dem Titel „Famous in L.A. – Liebe mit Hindernissen“ bei Ullstein Forever veröffentlicht.

Kurzfassung:

Amber, eine talentierte und menschenscheue, junge Sängerin wird gegen ihren Willen zu einer Casting-Show angemeldet, und gewinnt diese überraschenderweise. Als Star in L.A. erlebt sie die Schattenseiten der Glitzer- und Glamourwelt und muss ihre Prinzipien dem Erfolg opfern. Als auch ihre noch frische Beziehung zu Christopher darunter leidet, muss sie lernen, ihre eigenen Ziele im Leben zu formulieren und um eine Rückkehr ins normale Leben kämpfen. Oder ist es dafür schon zu spät?

Wenn der Autor sein eigenes Buch liest

In den letzten Tagen habe ich Passagen aus dem Roman gelesen, die ich vor 2 Monaten geschrieben habe. Und konnte kaum mehr aufhören, weiterzulesen. Deshalb möchte ich hier eine Kostprobe geben, was dich erwarten wird.

Brandon warf einen Blick auf sein Tablet. »Um neun findet ein Fotoshooting im Los Angeles Memorial Coliseum mit einigen Spielern der Los Angeles Rams statt.«
Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. »Was ist das, Bullenreiten?«
Samantha und Evelyn kicherten hinter vorgehaltenen Händen, während Brandon und Matthew losprusteten.
»Du bist immer wieder für eine Überraschung gut, Amber«, sagte Brandon, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. »Das Coliseum ist ein altehrwürdiges Fooball-Stadium, das auch Grand Old Lady genannt wird, und die Rams sind unsere glorreiche Football-Mannschaft.«
»Für mich klang es nach etwas Ländlichem«, sagte ich mit hochgezogenen Schultern.
»Lass mal sehen. Du wirst dort mit Jared Goff, dem Quarter Back, Benny Cunningham und Aaron Donald posieren.«
Ich wollte schon anmerken, dass mir diese Namen nichts sagten, als er mich mit einer Handbewegung abwinkte. »Du wirst sie kennenlernen. Sei einfach nett zu ihnen und habt Spaß zusammen. Für dieses Shooting haben wir übrigens Haruto Fujiwara, den japanischen Starfotografen engagiert. Nein, auch dieser Name wird dir nichts sagen.« Er grinste schief und schaute wieder auf’s Tablet.
»Am Nachmittag stehen weitere Proben für dein Konzert am fünfundzwanzigsten Tag auf dem Programm. Ein Tanzcoach wird mit dir die Choreos verfeinern.«
»Kommt Rhonda auch?«
Er tauschte mit Samantha einen kurzen Blick. Sie nickte kaum wahrnehmbar. »Okay, ich bin einverstanden. Dann könnt ihr Mädels zu zweit auf’s Klo gehen.«
»Das ist nicht witzig. Weißt du, wie gefährlich es als Frau ist, alleine für kleine Mädchen zu gehen?«, sagte ich ernsthaft, und musste mir das Lachen verkneifen.
Er schaute mich verdutzt an, warf wieder Samantha einen fragenden Blick zu, die verschmitzt grinste, und realisierte dann, dass ich ihn erwischt hatte. Schmunzelnd sagte er: »Ein Punkt für dich.«
Matthew sagte: »Bist du auch da, Brandon?«
»Nein, warum?«
»Vielleicht muss ich auch auf’s Klo«, krächzte er lachend.
Ich boxte ihn gegen den Arm. »Du machst dich über mich lustig.«
Er war nicht mehr zu bremsen, prustete und sagte lachend: »Vielleicht frage ich dann Jared oder Aaron.«
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust, machte einen Schmollmund und schaute demonstrativ zur Zimmerdecke hoch.
»Jetzt hat Sam noch einen Programmpunkt«, sagte Brandon wieder ruhig. Erwartungsvoll schaute ich zu Samantha.
Sie zog ihr Handy heraus und tippte darauf herum, während sie sagte: »Amber, hast du heute schon auf deinen Instagram-Account geschaut?«
Ich schüttelte den Kopf. Überhaupt hatte ich mich die letzten Tage kaum um die Social Media gekümmert. Samantha und Matthew erledigten das viel besser, als ich es je gekonnt hätte.
»Solltest du aber!« Sie schaute mich ernst an.
Ein flaues Gefühl schlich sich in meine Magengrube. Wahrscheinlich erhielt ich jetzt eine Rüge, weil ich nachlässig gewesen war. »Sind die Abonnenten zurückgegangen? Es tut mir leid, ich wollte nicht …«
»Stop! Hör auf. Nein«, – Sie machte eine Pause – »du bist einsame Spitze! Du hast die Millionengrenze geknackt!« Ihre Stimme überschlug sich, und sie hielt mir das Handy mit meinem Account hin.
Es dauert einen Moment, bis ich begriff, was sie gerade gesagt hatte. Dann sprang ich von meinem Sessel hoch, und sah meine Begleiter entgeistert an. »Eine Million? Das ist ja … Ich fass es nicht. Eine Million Menschen verfolgt alles, was ich tue und lasse?« Ich drehte mich um meine Achse.
Samantha war auch aufgesprungen und umarmte mich. »Ganz genau, du bist die Größte. Unsere Sponsoren und Vertragspartner sind hoch erfreut.« Ich setzte mich wieder, aber meine Ohren glühten. Immer noch schwirrte diese unglaubliche Zahl in meinem Kopf herum.
»Hey, du bist doch die Instaqueen von Hollywood. Das heutige Shooting wird dir noch weitere Abonnenten bescheren.«
»Hast du dir schon überlegt, was du heute Abend machen willst?«, sagte Brandon.
Ich setzte mich. »Themenwechsel? Was soll heute Abend sein?«
»Schon vergessen? Du hast heute Halbzeit. Dies ist der fünfzehnte Tag.«
Ich rieb mir das Kinn. »Tatsächlich, ich hab nicht mehr mitgezählt.«
»Das soll doch gebührend gefeiert werden. Also, worauf hast du Lust?«
»Einen Mädelsabend mit Samantha, Evelyn und Rhonda. Oh, und kann ich auch Cindy einladen?«
»Cindy wer?«
Matthew sagte: »Das Mädchen, das Amber auf Zacs Party beigestanden ist, als sie … na, du weißt schon.« Mit der Hand deutete er mein Übergeben an.
»Jetzt erinnere ich mich, sie hatte lange, rote Haare. Von mir aus. Soll ich auch Will Smith und Reese Witherspoon einladen?«
»Im ernst? Ja, natürlich, ich liebe ihre Filme.«
Er winkte lachend ab. »War nur ein Scherz. Also Cindy. Gut, haben wir’s?«
Dann brachen wir auf.

Der Tag flog, wie jeder andere zuvor auch, vorüber wie ein startender Privatjet. Nach dem Fotoshooting im Coliseum, folgte ein kurzer Auftritt in der Clubzentrale der Rams. Ich schüttelte Hände mit den Managern und Spielstrategen. Gleichzeitig gab es einen Happen zu essen, was mir mittlerweile ziemlich gut gelang. Dann übte ich die Choreos mit dem neuen Tanzcoach, hatte kurz Zeit, um mich zu duschen und umzuziehen, bevor es schon wieder in eine Shopping-Mall weiterging, wo ich weitere Hände schüttelte, für Selfies posierte und Autogramme auf alle möglichen Dinge und Körperteile kritzelte.
»Du machst das mittlerweile sehr routiniert«, sagte Samantha zwischen zwei Selfies. »Die Fans mögen dich über alles.«
»Ich bin am Verhungern«, gab ich aus dem Mundwinkel zurück, während ich dem nächsten Fan zulächelte, ihr eine Autogrammkarte signierte und mich zu ihr hinunterbeugte, um ein weiteres Selfie über mich ergehen zu lassen.
»Noch zehn Minuten, dann brechen wir hier ab.«
Ich überblickte den ungebrochenen Ansturm. »Meinst du wirklich? Das dauert noch mindestens zwei Stunden.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Die letzten beißen die Hunde. So ist das nun mal. Irgendwo müssen wir einen Punkt setzen, sonst fressen dich die Fans auf.«
Mein Magen knurrte vernehmlich. Rasch legte ich meine Hand darauf, aber niemand schien es gemerkt zu haben. Ich lächelte das kleine Mädchen mit den Zahnlücken an, das mir voller Stolz sein Autogrammheft hinstreckte.
»Hallo, wie heißt du?«
»Lucy.« Wieder zeigte sie ihre niedlichen Zahnlücken.
»Schön, Lucy, was soll ich dir in dein Heft schreiben?«
»Es gehört meinem Bruder, Max.«
»Oh, wollte er nicht selber kommen?«
Ihre Augen zuckten, als wollte sie sich umsehen. »Er hat sich nicht getraut.«
Ich lachte. »So, so, wie alt ist denn dein Bruder?«
»Oh, er ist schon fast so groß wie du.« Sie zögerte. »Er ist in dich verknallt«, brach es aus ihr heraus und ein schelmisches Lachen ließ ihr Gesicht erstrahlen.
Ich schrieb in das Autogrammheft: »Für den verliebten Max, der seine kleine Schwester vorschiebt, weil er sich nicht traut.« Dann setzte ich meine Unterschrift darunter und gab dem Mädchen das Heft zurück. »Grüß deinen Bruder von mir. Wenn er selber gekommen wäre, hätte ich mit ihm ein Selfie gemacht.«
Samantha gab den Bodyguards ein Zeichen. »Noch fünf, dann ist Schluss.«
Sie zählten noch fünf Fans ab, und schlossen hinter ihnen die Schranke, was ein enttäuschtes Murren bei denen auslöste, die vergeblich angestanden waren.
Jerry rief: »Hey, Leute, Amber gibt auch morgen wieder Autogramme. Wo, steht jeweils auf ihrer Facebookseite.«
Zu Samantha sagte ich: »Bitte, schau zu, dass ich etwas zu essen bekomme. Ein Sandwich, einen Hotdog oder auch nur einen Apfel.«
»Halt durch, gleich geht’s weiter. Freust du dich auf deinen Mädelsabend?«
»Wie soll ich mich freuen, wenn ich nicht weiß, was ihr mit mir vorhabt?«
Sie grinste und tätschelte meinen Arm. »Lass dich überraschen.«

Copyright (c) 2017 by M. W. Fischer. Jegliche Reproduktion ist untersagt.

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