XXL-Leseprobe aus Wie am ersten Tag
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Wie am ersten Tag: Mittelalterlicher Liebesroman

Den mittelalterlichen Liebesroman „Wie am ersten Tag“ habe ich zur Hochzeit meines Sohnes und seiner Braut geschrieben. Er vereint zwei Geschichten in zwei Story-Strängen: Die mittelalterliche Liebesgeschichte von Ritter Silvanus und Fräulein Valeria von Göttingen. Dazwischen geflochten und durch (erfundene) Träume mystisch miteinander verbunden befindet sich die (ziemlich) wahrheitsgetreue Liebesgeschichte von Silas und Valerie.

Das Büchlein umfasst 122 Seiten und lässt sich als leichte Lektüre im Zug oder im Wartesaal des Zahnarztes lesen.

Um Sie darauf einzustimmen, finden Sie jetzt gleich eine XXL-Leseprobe. Viel Spass!

Teil 1

♠ Knappe Silvanus ♠

»Los, los, ihr flügellahmen Perlhühner, ducken, hüpfen, vorrücken … junger Laubegg, habt Ihr Fenchelkraut in Euren pelzigen Ohren?« Der grimmig dreinblickende Ausbildner, Ritter Karl von Spiez, schwitzte und wischte sich mit einem durchnässten Schweißtuch das Gesicht und den feisten Nacken ab. Mit einer fahrigen Bewegung steckte er das Tuch in den Ausschnitt seines Lederwamses und rückte seinen Waffengurt zurecht. Seine Rechte konnte immer noch eindrucksvoll das Schwert führen. Aber seine Linke endete unterhalb seines Ellenbogens in einer Lederkappe, an der ein Metallhaken angebracht war und über seine linke Gesichtshälfte verlief eine rote, gezackte Narbe. Diese brutalen Verletzungen hatte er im Dienst für den neu-kyburgischen Grafen, Hartmann I., erlitten, als er bei der Bestrafung eines Raubritters in der vordersten Linie gekämpft hatte. Vom aktiven Kriegsdienst musste er notgedrungen zurücktreten, aber hier in Thun war er der allmächtige Herrscher über die Knappen, welche er für den jetzigen Grafen, Hartmann II., ausbildete, die diesem von seinen Vasallen in Obhut gegeben worden waren.

»Junger Interlaken, hinter Euch! Oder wollt Ihr Euren Kopf an dieses Gerät verlieren? Nicht einschlafen, Tempo, Tempo!«

Der junge Robin von Interlaken zog den Kopf ein und wich dem heranzischenden Schwert aus. Obwohl es in einer gepolsterten Lederscheide steckte, hätte ein Schlag an den Kopf dennoch zünftige Kopfschmerzen verursacht. Am Ende des Parcours warfen sich die Knappen erschöpft auf den Boden und rangen um Luft.

Der gnadenlose Ausbildner trat sie in die Beine und tobte: »Los, ihr jämmerlichen Sumpfratten, hoch mit Euch. Sogar die edlen Burgfräuleins würden Euch alt aussehen lassen, wenn wir sie auf diese Spielwiese ließen. Ihr seid faul, wie Pferdepisse … Der Letzte, der auf den Beinen steht, macht den Parcours gleich nochmals.« Mit einem spöttischen Blick überwachte er die Jünglinge, die eiligst auf die Füße sprangen. Silvanus war der Letzte.

»Ah, der junge Laubegg träumt wieder einmal. Los, nochmals von vorne, Tempo, Tempo! Wir wollen hier nicht Wurzeln schlagen.«

Silvanus schnitt eine Grimasse und trabte zum Einstieg in den Kampfgarten. Ducken, hüpfen, vorrücken … Der Schweiß brannte ihm in den Augen und raubte ihm die Sicht. Panisch wich er den gefährlichen Schwertern aus und torkelte schließlich direkt in Robin hinein, der in auffing, damit er sich nicht wieder zu Boden sinken ließ, was unausweichlich zu einer neuerlichen Schimpftirade von Karl geführt hätte.

Von der Seite erhielt er einen Faustschlag auf den Oberarm. Es war Hector, ein vierschrötiger Knappe, der ihn ständig hänselte und provozierte. Aus irgendeinem Grund schien Silvanus dessen persönlicher Blitzableiter zu sein.

»Haha, du Schwächling, hast wieder einmal geschlafen. Der letzte Arm hätte dich ja beinahe geköpft.« Dabei äffte er den watschelnden Gang einer Gans nach. Seine Entourage, drei Knappen aus dem oberen Emmental, die in Hector ihren Anführer gefunden hatten und jeden Blödsinn unterstützten, den dieser von sich gab, grölte aus vollem Hals. Hector verbarg irgendein Geheimnis, denn er war älter und grösser als alle anderen Knappen. Auf seinem vierschrötigen Kopf hingen stets verklebte und zerzauste, schüttere, blonde Haare. Seine wulstigen, zerknautschten Ohren waren klein und hatten keine Ohrläppchen. Trotz seines Alters wies er kaum Bartwuchs auf. Sein auffälligstes Merkmal waren jedoch seine hervorstehenden, blassen Augen, die stets mit seiner blökenden Stimme um Aufmerksamkeit wetteiferten. Seine Defizite an Verstand und Sozialkompetenz machte er durch seine Kraft wett, die ihn, gepaart mit seinem hohen Körpergewicht, zu einer gefährlichen Kampfmaschine machten.

Silvanus ballte die Fäuste und knurrte mit angeschwollenen Halsadern: »Ich bringe diese Kreatur um, ich …«

»Psst, schweig, du Narr. Willst du dir unnötige Probleme aufhalsen? Beruhige dich jetzt.« Robin klopfte ihm besänftigend auf die Schultern und führte ihn geschickt aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit heraus.

Silvanus stammte von der Laubegg, einer im oberen Simmental gelegenen Burg, wo die Felswände steil emporstiegen und es auch im Sommer kühl und unwirtlich blieb. Er war Knappe in seinem letzten Ausbildungssommer und hoffte, anlässlich des großen Turniers im Herbst in Burgdorf die letzte große Prüfung zu bestehen und zum Ritter geschlagen zu werden. Im November würde er seinen neunzehnten Sommer beendet haben. Mit seinen ein Meter siebzig war er ein überdurchschnittlich großer junger Mann, der seine halblangen, dunkelbraunen Haare gerne am Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden trug, wodurch seine markante, gekrümmte Nase beeindruckend aus seinem Gesicht hervorsprang. Seine grünen Augen, die um die Pupillen herum einen braunen Kranz aufwiesen, lagen tief unter seinen dichten, geraden Augenbrauen. Sein eckiges Kinn, auf dem sich ein erster Flaum zeigte, drückte Entschlossenheit und Kraft aus, was jedoch von seinem sinnlich geschwungenen Mund abgeschwächt wurde. Tatsächlich war er auch schon wegen seiner wohlgeformten, vollen Lippen gehänselt worden, was die Betreffenden später jeweils bereut hatten. Denn obwohl er ein sanftmütiger Mensch war, konnte er rasch in Rage geraten und hart zuschlagen.

♠ Knappe Hector ♠

Nach dem Training an den Kampfmaschinen wurden sie in die Stallungen geschickt, um die Schlachtrösser der Ritter zu striegeln und zu füttern, die von einem Patrouillenritt aus dem Emmental heimgekehrt waren. Die wilden, bärenstarken Kämpen hatten ihre eisernen Rüstungen abgelegt und ließen sich von ihren Dienern am oberen Burgbrunnen erfrischen.

Silvanus und Robin arbeiteten Rücken an Rücken an zwei prächtigen Pferden, die ihre Reiter schon an manchem Turnier zum Sieg getragen hatten. Sie genossen die Arbeit mit den Tieren, die Kraft und Hoheit ausstrahlten. Eines Tages würden sie auch solche Schlachtrösser reiten dürfen und ihrem Herrn dienen. Silvanus, der tatsächlich ein Hang zum Träumen hatte, stellte sich vor, wie er auf einem Schimmel saß, den ganzen Körper geschützt durch eine eherne, glänzende Rüstung, wie ein blauweißes Cape hinter ihm her flatterte, wie er die Turnierlanze dem Gegner entgegensenkte, dem Pferd die Sporen gab und wie ein Wirbelwind auf den auf ihn zuhüpfenden Punkt zuraste. Mit donnerndem Krachen würden Lanzen und Rüstungen aufeinanderprallen und der Gegner würde aus dem Sattel in den Sand geschleudert.

»Wach auf, Silvanus, du träumst schon wieder.«

Silvanus blinzelte die schöne Vorstellung weg und fuhr fort, sein Pferd nach Leibeskräften zu striegeln. »Träumst du nicht auch hin und wieder davon, wie es sein wird, wenn wir einmal auf solchen Prachtpferden ins Turnier oder gar die Schlacht reiten dürfen?«

»Doch, aber jetzt müssen wir die Pferde striegeln. Oder willst du heute Abend Strafarbeiten erledigen? Ich werde dann nämlich am Thunfest sein und mir ein, zwei Krüge Bier genehmigen, ein hübsches Mädchen anlachen und Spaß haben.«

»Du und deine Mädchen,« maulte Silvanus. »Ich suche eine Gemahlin fürs Leben, nicht bloß für eine Nacht. Und wenn du Pech hast, gehört sie schon einem anderen und du bekommst eins auf die Schnauze.«

»Sieh das doch nicht so eng, mein Freund. Wir sind nur einmal jung. Was wäre, wenn ich morgen einen tödlichen Unfall erlitte und nie erfahren hätte, wie es ist, eine Frau in den Armen zu halten? Ich könnte es nicht ertragen.«

»Du hättest schon zehn Unfälle haben können und wärst doch nicht als Jungfrau in den Himmel gekommen.«

Robin lachte übermütig und gab seinem Pferd einen Klaps auf die muskulösen Hinterbacken. »So, Alter, mit dir bin ich fertig. Friss jetzt deinen Hafer und genieße den Abend. Lach dir die schöne Stute hier an, die dich schon die ganze Zeit verliebt anblinzelt.«

Silvanus lachte. »Du bist ein Spaßvogel. Meinst du allen Ernstes, die Pferde wären scharf auf deine romantischen Ratschläge?«

Robin gab keine Antwort sondern schaute Silvanus demonstrativ zu.
»Bist du bald fertig?«

»Gleich.«

Die kühle Nacht war erfüllt von Grölen, Gelächter, lautem Schimpfen und da und dort vom Kampfgeschrei raufender Saufkumpane. Silvanus und Robin traten in die Schenke zum weißen Rössl. Sie hatten ihren mageren Sold bereits in zwei Lokalen in lauwarmes Bier gewechselt und standen nicht mehr ganz sicher auf den Beinen. Im Kopf hatte sich ein wohliger Nebel ausgebreitet, der, angestachelt durch die energiegeladene Atmosphäre, jederzeit in Aggressivität kippen konnte.

»He, schaut mal! Wen haben wir denn da? Das ist ja unser Träumer von — hick — Laubegg.«

Hectors feistes Gesicht glänzte von Schweiß und Körperfett und seine Augen quollen noch mehr hervor, als noch am Nachmittag. Seine Kumpane grölten und umringten Silvanus und Robin mit drohenden Mienen.

Dann ging alles blitzschnell. Es war wohl dem Alkoholspiegel in Silvanus‘ Blut zuzuschreiben, dass ihm die Sicherungen durchbrannten und er den bulligen und völlig überrumpelten Hector mit einem kräftigen Kinnhaken rücklings über den nächsten Tisch schickte. Er krachte mitten in eine Knobelrunde und begrub Würfel, Einsätze und halb volle Bierhumpen unter sich. Die Spieler sprangen unter Geschrei auf und stürzten sich auf die Störenfriede. Bald war die ganze Kaschemme ein wüstes Schlachtgetümmel. Kurz darauf erschien die Stadtwache, forderte Verstärkung an und warf alle Raufbolde in den Kerker.

♠ Auf Burg Laubegg ♠

Silvanus verspürte ein Gefühl der Geborgenheit, als er endlich die Burg Laubegg erblickte, die hoch über den klaffenden Felsvorsprüngen stand. Die Zugbrücke war heruntergelassen und es schien, wie wenn sie ihm einladend die Arme entgegenstreckte und ihn zu Hause willkommen hieß. Auf einem kargen Ackerfeld arbeiteten einige Knechte und Mägde mit gekrümmten Rücken und trotzten der dünnen Erdkrume etwas Gemüse und Getreide ab.
Der alte Oberknecht, Wilfried, stand ächzend auf und hob grüßend die Hand. »Willkommen, Herr Silvanus. Ihr seht hervorragend aus. Die Thuner Luft scheint Euch gut zu bekommen.« Er übersah wohlweislich die blauen und gelben Flecken, die Silvanus‘ Gesicht noch immer entstellten.

»Danke, Wilfried. Ist mein Vater zu Hause?«

»Nein, er ist in Freiburg, wird aber heute Abend zurück erwartet.«

»Was hatte er denn dort zu tun?«

»Herr verzeiht, es steht mir nicht zu, über die Angelegenheiten meines Herrn zu sprechen. Aber ich bin sicher, dass er es Euch heute Abend erzählen wird.«

Silvanus schulterte sein Bündel, fasste den Wanderstab fester, grüßte die Arbeitenden beim Vorübergehen nochmals und strebte der heimatlichen Burg zu.

Als er über die ausgetretenen Balken der Zugbrücke lief, pfiff er auf zwei Fingern. Wie ein Blitz kam ein Wolfshund hervorgeschossen und begrüßte Silvanus stürmisch. Der lachte übermütig, gab Brutus ein Stück Fleisch, das er extra für ihn mitgebracht hatte, und vergrub seine Hände im Fell des Hundes und seinen Kopf an seinem Hals.

»Hallo, mein guter, danke für deine Begrüßung. Geht es dir gut?«

Wie wenn ihn Brutus verstanden hätte, bellte er mit seiner tiefen, heiseren Stimme und sprang schwanzwedelnd um Silvanus herum.

»Komm, wir machen die Küche unsicher.«

Luisa, die korpulente Köchin, welche nach dem Tod von Silvanus‘ Mutter vor sechs Jahren zusätzlich die Funktion als Hauswirtschafterin übernommen hatte, rührte gerade in einem großen Topf mit einer nahrhaften Gemüsesuppe, die über der Feuerstelle köchelte, als die zwei Wilden hereinstürmten. Silvanus umarmte Luisa stürmisch und Brutus gab auch lautstark seinen Senf dazu.

»Herr, wir haben Euch gewiss nicht so schnell auf der Burg zurück erwartet. Ist etwas Besonderes vorgefallen? Jesus und Maria, was ist mit Eurem Gesicht passiert? Ihr seid ja blau und gelb geschlagen. Geht Euch waschen, dann werde ich Salbe auftragen. Oh, ich muss ja noch fertig kochen. Habt Ihr einen besonderen Wunsch? Soll ich Euch ein Huhn schlachten lassen? Ach, und heute Abend wird auch Euer Vater zurück erwartet.«

Erschöpft holte sie Luft. Silvanus lachte glücklich und umarmte Luisa nochmals voller Zärtlichkeit.

»Ich habe dich auch vermisst«, sagte er lächelnd und küsste sie auf die Wange. Er mochte die Köchin schon immer gut leiden und fühlte sich in ihrer quirligen Gegenwart wohl. Nachdem seine Mutter gestorben war, hatte Luisa für Silvanus die Stelle als Mutter und Erzieherin eingenommen. Sie liebte ihn, wie einen eigenen Sohn. Obwohl sie nie die standesgemäßen Grenzen überschritt, wies sie ihn doch stets respektvoll und bestimmt in seine Schranken.

»Nein, lass es gut sein. Mir reicht es, zu Hause zu sein und zu essen, was du kochst.«

Draußen bückte er sich über den Brunnen, wusch sich Kopf und Nacken und die Arme bis zu den Ellenbogen. Dann stieg er in den oberen Stock und trat in sein karges Zimmer, das er schon als Kind bewohnt hatte. Er stieß die Fensterläden auf und genoss die vertraute Aussicht, das Tal hinunter und legte sich auf den offensichtlich frisch gestopften Strohsack. Brutus rollte sich zu seinen Füßen zusammen und wenige Augenblicke später waren beide eingeschlafen.

♥ Valerie Schäfer ♥

Das Mädchen mit den dunklen, halblangen Haaren und den noch dunkleren Augen trat voller Wut und Frust in die Pedale ihres Fahrrades, als sie die Allee von Schloss Hardenberg hinunterfuhr und ein paar hundert Meter weiter um die alte Burgruine herumkurvte. Warum musste sie als einzige noch Single sein? Wieder einmal war sie von einer dieser Zicken gehänselt worden, die mit ihr beim Bankett serviert hatten.

Obwohl es spät in der Nacht war, als sie ihr Fahrrad zu Hause in der Kirschenstraße in den Unterstand knallte, trampelte sie lautstark die Treppe hoch und ging missmutig zu Bett.

»Lieber Gott, ich möchte endlich einen Freund.«

Sie seufzte und blickte durch die Läden nach dem schwachen Lichtschimmer, der von der Straßenlaterne hereindrang.

»Ich bin sicher, dass Du einen Mann kennst, der zu mir passt. Ich wünsche mir einen, der gut aussieht, eine ähnliche Figur hat und etwas größer ist, als ich, der mich zum Lachen bringt und der mich annimmt, wie ich bin. Er soll Dich kennen und lieben … und Kinder wollen.«

Sie überlegte, ob noch mehr Punkte auf ihrer Wunschliste standen, und lächelte in die Dunkelheit hinein. Das war doch albern. Gott hatte vielleicht gar keine Zeit, sich nach einem Mann für sie umzusehen. Und abgesehen davon hatte sie vor zwei Wochen gerade erst ihren achtzehnten Geburtstag gefeiert. Es gab also noch keinen Grund für Torschlusspanik.

Langsam fuhr sie ihre Energie nach dem anstrengenden Einsatz im Schloss herunter und schlief erst ein, als die Nacht dem ersten Schimmer des neuen Tages im Osten wich.

Aber schon um acht Uhr dreißig polterte jemand an die Zimmertüre.

»Vally, aufstehen. Frühstück.«

Sie wälzte sich auf die andere Seite und gähnte.

»Ich bin doch eben erst eingeschlafen.«

Die Tür wurde aufgerissen und Leonie, ihre kleine Schwester stürzte herein. Sie warf sich auf das Bett und versuchte, Valerie zu kitzeln.

»Hör auf, Leo. Ich bin müde und will weiterschlafen.«

»Pech gehabt, wir gehen zum Gottesdienst. Los, Schlafmütze, aufstehen.«

»Leonie Schäfer!« Es war die strenge Stimme von Roman, dem Vater der beiden Schwestern. »Du sollst Vally nach einem Bankett nicht so unsanft wecken. Geh runter und hilf der Mama beim Frühstück.«
Er setzte sich auf die Bettkante und strich Valerie über die Haare. »Konntest du trotzdem schlafen, nachdem du heute früh heimgekommen bist?«

Sie schürzte die Lippen und murmelte: »Ja, einigermaßen. Kaum war ich eingeschlafen, hat mich das Trampeltier geweckt.« Dabei huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, denn sie liebte ihre kleine Schwester, die doch gar nicht mehr so klein war. Im nächsten Jahr würde sie bereits konfirmiert werden. Dabei war sie eben noch mit ihrer Zahnlücke in die erste Klasse gegangen.

»Ich geh schon runter. Schau zu, dass du noch etwas isst, bevor wir zum Gottesdienst fahren.«

Er gab ihr einen Kuss auf die Stirne und zog die Zimmertür hinter sich zu.

♠ Richard von Weissenstein ♠

Silvanus erwachte, als die Signalhörner die Heimkehr seines Vaters ankündigten. Richard von Weissenstein besaß die Burg Laubegg als Lehen bereits seit seiner Heirat mit Adelheid von Leissigen im Jahr 1293. Ein Jahr darauf war ihr erstes Kind, Silvanus, zur Welt gekommen. Nach drei Fehlgeburten und Jahren des Wartens war die Freude groß, als Adelheid 1307 wieder schwanger wurde. Als der Geburtstermin näher rückte, wurde klar, dass da nicht bloß ein Kind strampelte und gegen die Bauchdecke boxte, sondern deren zwei. An einem wunderschönen Wintermorgen im Dezember 1307 kamen die beiden Mädchen zur Welt. Aber die Geburt war schwer und Adelheid hatte so viel Blut verloren, dass sie nicht zu retten war. Das Leben war förmlich aus ihr herausgeflossen. Immer wieder fragte sich Richard, warum ihr die beiden Kinder nur zwei Tage später gefolgt waren, obwohl sich eine Amme aus dem nahen Dorf um sie gekümmert hatte. Ob er etwas hätte tun können, um das Unglück zu verhindern? Schicksalsergeben beugte er sich unter das Gottesurteil und trug seine Trauer mit Fassung. Das Leben war hart und er war beileibe nicht der Einzige, dem solches wiederfuhr. Immerhin hatte er noch seinen Sohn und Erben, Silvanus, der in Thun bei den Neu-Kyburgern als Knappe zum Ritter ausgebildet wurde. Er hoffte, dass aus ihm bald ein Ritter würde, der seinen Namen und sein Geschlecht würdig weitertrug.

Die berittene Schar, an deren Spitze ein Fahnenträger ritt, der auch immer wieder in sein Horn blies, bog um die letzte Kurve des steilen Aufgangs zur Burg, bevor sie mit donnerndem Hufschlag über die Zugbrücke preschte und im gepflästerten Hof Funken stiebend haltmachte. Befehle wurden gerufen und die Zugbrücke unter ächzendem Kreischen hochgezogen. An den Zinnen und ringsum an den Wänden brannten rauchende Fackeln, welche die Schatten der Ritter und ihrer Pferde tanzen ließen.

Die Knechte nahmen die Pferde entgegen und führten sie in die Stallungen, um sie abzusatteln, mit Stroh abzureiben und zu füttern.
»Hannes, schau beim Schecken das Hufeisen hinten rechts nach. Ich hoffe, es ist nichts mit seinem Sprunggelenk, weshalb er immer wieder eingeknickt ist.« Der Hufschmied nickte und führte das Tier zur Schmitte.

Richard ließ es sich nicht nehmen, persönlich die Retablierung zu beaufsichtigen und sich zu vergewissern, dass Menschen und Tiere wohlauf waren und ordentlich versorgt wurden.

Silvanus rieb sich den Schlaf aus den Augen und rannte hinunter in den Hof. Als er seinen Vater erblickte, blieb er abwartend stehen, bis dieser seine Arme ausbreitete und ihm entgegenlächelte. Das war seit Jahren ihr Begrüßungsritual, wenn der Vater nach Hause kam. Obwohl er nun beinahe erwachsen war, rannte er los, wie ein kleiner Junge, und wurde von seinem Vater in eine kräftige Umarmung eingeschlossen. Dann hielt ihn Richard auf Armeslänge von sich und betrachtete mit forschendem Blick sein Gesicht. Er sagte nichts zu seinem Aussehen, sondern legte ihm wortlos den Arm um die Schultern und führte ihn zum Rittersaal, in dem bereits zum Abendessen aufgedeckt war.

»Du bist außerplanmäßig heimgekommen, hast einige interessante Schriftzeichen im Gesicht — willst du mir erzählen, was los ist?«

Für Silvanus gab es nichts Besseres, als heim zum Vater zu kommen. Plötzlich musste er mit den Tränen kämpfen, als sich die Anspannung löste und sein Herz zum Überschäumen brachte. Er schluckte mit zuckenden Schultern, aber Richard wartete geduldig, bis sich Silvanus wieder gefasst hatte und drückte ihn an sich.

»Wie deine Mutter. Du hast so viel von ihr geerbt. Lass nie zu, dass dein Herz hart wird und du nicht mehr empfinden kannst.«

Er führte Silvanus zu seinem Platz, ließ ihn sich setzen und nahm neben ihm auf dem Stuhl des Burgherrn Platz. Er füllte ihre Becher mit Bier und prostete ihm zu. Silvanus erzählte von den vergangenen Monaten der Ausbildung, seinem Hang zu Tagträumen und dem üblen Vorfall am Thunfest.

»Nach einer Woche im Kerker wurde ich dem Hauptmann der Stadtwache vorgeführt und nach Hause geschickt. Vater, ich habe Unehre über deinen Namen gebracht. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.«

»Wie ich schon sagte, du hast viele Eigenschaften von deiner Mutter geerbt. Auch sie konnte sehr heißblütig und impulsiv reagieren. Ruh dich erst mal aus und mach dich hier bei mir nützlich. Ich werde schauen, wie sich die Situation mit den Herren in Thun wieder einrenken lässt.«

»Danke, Vater. Ich möchte unbedingt Ritter werden. Aber mit diesem Fauxpas werde ich das Ziel wohl nie erreichen.«

»Jetzt essen wir zuerst einmal. Denk daran: Die Suppe wird nie so heiß gegessen, wie sie gekocht wurde.«

Mittlerweile waren auch die übrigen Bewohner der Burg im Saal eingetroffen. Wann immer Richard von einer längeren Reise heimkehrte, wurde ein Fest gefeiert. Er war bei den Seinen äußerst beliebt. Er war ein gerechter Herrscher, der jedem Untergebenen mit liebevoller Aufmerksamkeit begegnete. Allen gab er das Gefühl, wichtig und wertgeschätzt zu sein. Nicht, dass er nachlässig oder weichlich gewesen wäre, aber er setzte sinnvolle Grenzen und ließ an niemandem Wut oder Grausamkeit aus. Notwendige Strafen führte er verantwortungsvoll und mit Respekt aus und überlegte zweimal, was er demjenigen zumuten konnte.

Nach dem Essen stand Richard auf und verschaffte sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden. »Ihr wisst, dass vor sieben Jahren meine liebe Adelheid mit den beiden neugeborenen Zwillingen von uns genommen wurde. Es war nun an der Zeit, dass ich mir wieder eine Frau suchte. Ich gebe heute Abend meine Verlobung mit Sophia von Düdingen und Freiburg bekannt. Wir werden in ein paar Monaten in Freiburg heiraten.«

Nach einer kurzen Pause, in der man die Mäuse unter den Tischen hätte an den Brotresten nagen hören können, brach der Saal in ohrenbetäubende Hochrufe aus. Silvanus vernahm die Neuigkeit mit gemischten Gefühlen. Nach dem Verlust seiner Mutter kurz vor der Pubertät, hatte er sich nun auf Luisa eingestellt. Darum konnte er sich nicht so rasch darauf einstellen, dass wieder eine Frau an Vaters Seite das Szepter über Haus und Hof übernehmen würde.
Richard bemerkte sein Zögern und legte ihm die Hand aufmunternd auf die Schulter. Silvanus blickte in seine Augen und wusste im selben Moment, dass alles gut werden würde. Ein ehrliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er aufstand und seinen Vater umarmte und ihm gratulierte.

Luisa wischte sich gerade eine Träne aus den Augen, als sie Richards Blick auffing, der auf ihr ruhte. Lächelnd winkte er sie heran. »Luisa komm doch näher.«

Mit einem fragenden Ausdruck in den gutmütigen Augen kam sie, vorsichtig um sich schauend, zu Richard.

»Du hast mir all die Jahre treu gedient und bist in Vertretung meiner Frau, Gott hab sie selig, meinem Haushalt weise vorgestanden. Wenn ich auf Reisen war, wusste ich stets, dass du hier zum Rechten schaust und ich mir keine Sorgen zu machen brauchte. Insbesondere wurdest du für Silvanus zu einer Ersatzmutter und hast ihn weise erzogen. Ich würde mich freuen, wenn du auch meiner neuen Frau zur Seite stehst und bei uns bleibst. Aber ich stelle es dir frei, zu gehen oder zu bleiben. Mit Geld kann ich dir deine Treue nicht aufwiegen, aber nimm dieses Geschenk als Zeichen meiner tiefen Dankbarkeit.«

Er griff unter den Tisch, holte ein in Öltuch eingeschlagenes Paket hervor und übergab es der völlig verdattert dreinschauenden Luisa mit einer feierlichen Geste. Automatisch wischte sie sich die Hände an der Schürze ab, nahm es in Empfang und stammelte: »Danke, vielen Dank. Aber es war doch selbstverständlich, dass ich … Du meine Güte, das hätte ich wirklich nicht erwartet.«

Sie wollte schon mit dem eingewickelten Paket verschwinden, als ein Kind rief: »Mach es auf, Luisa!«

Nun fielen andere Stimmen ein und immer mehr riefen im Chor: »Mach es auf, mach es auf, mach es auf.«

Mit einem vor Freude und Scham geröteten Gesicht schlug sie das Tuch auseinander und entnahm ihm zuerst eine kleine Holzschatulle und hob daraus eine Silberbrosche heraus, die sie bewundernd auf ihr Kleid hielt. »Sie ist wunderschön«, hauchte sie mit einem raschen Blick auf Richard.

Einige der anwesenden Frauen flüsterten ebenfalls: »Oh, wie schön.«
Dann entfaltete sie ein fein gehäkeltes, dunkelgraues mit weißen Spitzen umrandetes quadratisches Tuch, das sie sich als Schal um die Schultern legte und mit der Brosche befestigte. Wieder ging ein anerkennendes Raunen durch den Saal. Und schließlich fand sie noch ein großes Stück gestreifte Leinen, um sich daraus ein Sonntagskleid zu nähen. Als sie es sich vor den Körper hielt und damit ihre beachtliche Fülligkeit einhüllte, klatschten und johlten die Zuschauer und Richard lachte übers ganze Gesicht.

♠ Knappe Robin ♠

Silvanus lenkte sein Pferd zum Ausgangspunkt zurück und visierte das Ziel an. Er rückte den Köcher auf seinem Rücken zurecht und gab der Braunen die Sporen. Die Stute galoppierte wohl zum zehnten Mal an diesem Morgen den ausgetretenen Pfad entlang. Silvanus übte eine neue, freihändige Reittechnik, bei der er in vollem Galopp mit Pfeil und Bogen kämpfte. Als er sich der Strohpuppe näherte, zog er einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn geschickt auf die Sehne des Eschenbogens, zielte und schoss — mitten ins stroherne Herz. Zufrieden bremste er das Pferd ab und wendete, um die verschossenen Pfeile einzusammeln. Er stieg ab, ließ sein Pferd grasen und warf sich ins borstige Gras, um auszuruhen und den Wolken zuzuschauen.

Nachdem er eine Weile seinen Gedanken nachgehangen war, ertönte ein lang gezogener Pfiff. Silvanus sprang auf und suchte erwartungsvoll die Talflanke ab, denn nur sein Freund, Robin und er, benutzten diesen Pfiff. Er erblickte ihn, wie er mit dem Wanderstab und einem großen Bündel auf dem Rücken, am Bach entlang stapfte. Sein Rappe trottete, ebenfalls schwer bepackt, hinter ihm her. Silvanus winkte hüpfend mit den Armen und ließ ebenfalls ihren Pfiff ertönen. »Hier bin ich, Robin!«

Als Robin um die letzte Biegung des Weges schnaufte, rannte Silvanus los und umarmte seinen Freund stürmisch. »Ich hätte nicht gedacht, dass du mich besuchen kommst. Was führt dich hierher?«

Robin lachte verschmitzt, ignorierte jedoch die Frage, legte sein Bündel ab und ließ sein Pferd ebenfalls ausruhen. »Na, sind deine Blessuren von der kleinen Schlägerei in der Kneipe verheilt?«

Silvanus knurrte zustimmend. Bei der Erinnerung daran runzelte er missmutig die Stirn. Im Kerker war er von Robin getrennt gewesen, und als er entlassen wurde, konnte er sich nicht mehr verabschieden.

»Geht es dir gut?« Robin forschte in Silvanus‘ Gesicht nach dessen Befinden.

»Ja und nein.« Er machte keine Anstalten, weiter zu reden.

»Und? Muss ich dir die Würmer einzeln aus der Nase ziehen? Was ist denn los?«

Silvanus seufzte tief. »Mein Vater heiratet in ein paar Monaten wieder.«

»Das ist doch großartig. Was hast du denn?«

»Ich möchte auch heiraten.«

Robin lachte übermütig. »Na, dann heirate doch.«

»Wen denn, meine Stute? Zum Heiraten braucht es zufälligerweise auch eine Frau. Aber welche anständige Frau will schon einen gescheiterten Knappen?« Silvanus schnaubte und riss genervt ein Büschel Gras aus der Erde.

»Und was gibt es Gutes in deinem Leben?«

Silvanus stützte sich auf einen Ellenbogen und alle Niedergeschlagenheit war verflogen. »Ich trainiere eine neue Kampftechnik und bin schon ziemlich gut darin.«

»Tatsächlich?«

»Ich reite, ohne die Zügel zu benützen und habe die Hände frei, um Pfeile zu schießen. Willst du mal sehen?«

Robin spuckte seinen zerkauten Grashalm aus und sprang auf. »Klar, jetzt gleich.«

Silvanus sprang auf sein Pferd und rief: »Tritt beiseite, das Ziel ist die Strohpuppe dort drüben.« Er dirigierte die Braune dem Ausgangspunkt zu, und galoppierte dann den Weg herunter.

Nach einem wiederum prächtigen Schuss mitten ins Ziel klatschte Robin begeistert Beifall. »Wo hast du das gelernt?«

Silvanus holte den Pfeil und kam heran. »Mein Vater hat die Technik von einem Ritter gelernt, der den Osten bereist hatte. Wenn man mal das Pferd mit dem Druck der Fersen und Knie sicher lenken kann und den Dreh mit der Hand-Augen-Koordination raus hat, ist es eigentlich ein Leichtes. Man muss bloß den Bogen von den Bewegungen des Pferdes lösen. Willst du es auch probieren?«

»Vielleicht später. Jetzt sollten wir zuerst die Vorräte, die ich euch mitgebracht habe, in die Burg bringen. Luisa wird Augen machen.«

»Spring zu mir aufs Pferd, dann sind wir schneller dort.«

Robin band die Zügel seines Rappens an Silvanus‘ Braune und sprang hinter ihm auf den breiten Rücken des Tieres.

♥ Verpasste Abiturreise ♥

»Mama, wir haben heute in der Schule die Details zur Abiturreise festgelegt. Wir fahren am 25. Mai und kommen erst am 8. Juni wieder zurück. Und weißt Du, wohin die Reise geht?« Valerie legte eine bedeutungsvolle Pause ein. »Wir fahren nach Dänemark!«, jubelte sie.

Waltraut lächelte über so viel Enthusiasmus ihrer zweitjüngsten Tochter. Sie schaute auf den Kalender und runzelte die Stirn. »Aber da ist doch Leos Konfirmation. Da solltest du doch dabei sein, denn deine Schwester wird nur einmal im Leben konfirmiert.«

Valeries Laune sank rapide ab. »Das darf doch nicht wahr sein«, stöhnte sie und verdrehte die Augen. »Jetzt habe ich mich mein ganzes Leben auf die Abifahrt gefreut und nun muss Leo Konfirmation haben.«

Sie pfefferte ihre Schultasche in die Ecke, stürmte ins Zimmer hoch und knallte die Türe zu.

Waltraut seufzte. Sie konnte den Frust ihrer Tochter nur allzu gut verstehen. Dennoch wusste sie, dass Familientermine vorgingen und es Leonie wichtig war, dass ihre große Schwester bei ihrer Konfirmation mit dabei war.

Im oberen Stock rumpelte es und sie hörte, dass Valerie weinte. Müde stieg sie die Treppe hoch und klopfte an die Tür. »Kann ich reinkommen?«

»Klar, ist ein freies Land«, tönte Valeries verschnupfte Stimme durch die Tür.

Waltraut blieb im Zimmer stehen und schaute sich um. Es herrschte ein Chaos, wie immer.

»Sei nicht traurig, Kopenhagen läuft dir nicht davon. Aber ich weiß, dass Leo sehr traurig wäre, wenn du an ihrem Fest nicht dabei wärst.«

Valerie wischte sich wütend die Tränen aus den Augen. »Ja, ich weiß. Ich bin ja auch nicht auf Leo wütend, sondern auf die Situation. Ich hab mich so gefreut.«

»Komm runter, wir trinken zusammen einen Tee.«

Zwei Tage später erfuhr sie, dass ihre Freundin Rabea, welche das gleiche »Problem« hatte, wie sie, auf die Abiturreise ihrer Klasse mitdurfte. Am Abend versuchte sie deshalb, die Eltern umzustimmen.

»Schaut mal, ich bin doch schon volljährig und möchte das selber entscheiden dürfen.«

»Volljährig oder nicht, es geht hier um Familienangelegenheiten, die uns wichtig sind.«

»Aber meine Freundin durfte auch selber entscheiden und fährt nun mit. Sie hat die gleiche Situation. Wenn sie es kann, sollte es für mich auch möglich sein, oder nicht?«

»Vally, da beißt du auf Granit. Das Fest deiner Schwester geht vor. Von ihr würden wir dasselbe verlangen. Auch Maraike und Marie-Sophie kommen nach Hause, um das Ereignis zu feiern.«

Valerie stand mit einem vor Trotz und Wut roten Gesicht auf, rannte nach oben und knallte die Türe zu. Sie konnte einfach nicht verstehen, weshalb ihre Eltern in diesem Punkt dermaßen pingelig und engstirnig waren. Leo würde die Konfirmation auch ohne ihre Anwesenheit überleben.


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XXL-Leseprobe aus Wie am ersten Tag
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