Ein Zusatzkapitel entsteht, Teil 6/6

Bist du neu in die Miniserie eingestiegen? Dies ist die letzte Folge. Für den vollen Genuss beginne mit Teil 1/6.

Diesen letzten Abschnitt erzähle ich aus der Sicht von Amber, die von Matthew gezwungen wurde, in den Rettungshubschrauber einzusteigen. So kann ich ihren Horror besser zeigen, als sie Matthew in den Flammen verschwinden sieht …

Gespannt, wie’s ausgeht? Dann lies weiter:

Ein Date mit dem Kameramann (Teil 5)

Amber saß schockerstarrt neben dem Piloten und hielt sich krampfhaft an ihrem Sitz und einem Haltebügel fest. Tränen rannen ihr über das Gesicht und hinterließen schwarze Striemen. Zerlaufendes Make-up und Ruß gaben ihr ein Aussehen wie ein Feuerwehrmann nach dem Einsatz.

Sie blickte auf den Picknickplatz hinunter. Matthew rannte zu den Wolldecken, und schüttete Flüssigkeiten darüber aus. Er riss den zweiten Orangensaft auf, und goss ihn über seine Haare. Dann wickelte er sich in die Decken ein, zog einen Zipfel über seinen Kopf, rannte auf die Flammenwand zu und verschwand darin.

»Nein, Matthew, nein!«, schrie Amber schluchzend. Angestrengt versuchte sie, durch den Tränenschleier hindurch zu erkennen, ob sie ihn noch irgendwo entdecken konnte, aber mittlerweile war der Hubschrauber gesunken und der Picknickplatz verschwand aus ihrem Blickfeld.

»Mein Gott, Matthew! Er wird sterben. Und ich bin schuld daran.« Wie konnte sie so ins Hotel zurückkehren, zu ihrer Crew, zu ihrem Leben als Star in L.A.? Eine kalte Faust drückte ihr in die Eingeweide und schlagartig wurde ihr schlecht. Wie konnte sie mit dieser Schuld überhaupt weiterleben?

Nach einem kurzen Sinkflug landeten sie bei den ersten Häusern, wo sie bereits von einem Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr erwartet wurden. Jemand legte Amber eine Decke über die Schultern und führte sie zu einem Notarzt, dem sie jedoch klar machte, dass ihr nichts fehlte. Trotzdem musste sie sich auf eine Trage legen und wurde nach Anzeichen einer Rauchvergiftung untersucht.

»Sie haben Glück gehabt«, sagte der jugendlich wirkende Mediziner. »Sie haben das Buschfeuer unbeschadet überstanden. Warten Sie hier und trinken Sie mindestens zwei Becher Tee. Der Hubschrauber sollte jeden Moment mit einem weiteren Überlebenden zurückkommen.«

Sofort schossen ihr die Tränen in die Augen. »Was heißt das, ›Überlebender‹? Ist er denn verletzt? Und sprechen wir von Matthew Powers, meinem Kameramann?«

Der Arzt schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, ich kenne keine weiteren Details.«

Da flog der Hubschrauber über die Hügelkante ins Tal, vollführte eine Dreivierteldrehung und setzte punktgenau auf. Zwei Sanitäter rannten mit einer Trage zur Ladebucht und rissen die Tür auf.

Amber hielt die Luft an und starrte mit weit aufgerissenen Augen hinüber. Was, wenn sie eine verkohlte Leiche herausholten? Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, die Sanitäter standen vor der offenen Schiebetür und schauten einander an. Weshalb ging das denn nicht vorwärts? Jetzt zogen sie zwei angesengte Wolldecken heraus und ließen sie zu Boden fallen. Amber hielt es fast nicht mehr aus.

Plötzlich tauchte eine Gestalt auf, die roten Haare klebten ihr am Kopf.

»Matthew!«, schrie Amber, stand taumelnd von der Trage auf und rannte an all den Leuten vorbei zum Hubschrauber. Sie kam an, als Matthew mithilfe eines Sanitäters heraussprang. Er ging in die Knie, rappelte sich aber gleich wieder auf.

»Matthew!« Amber fiel ihm weinend um den Hals. »Bist du verletzt? O Gott, ich dachte, du verbrennst in den Flammen. Du Idiot, hast mir einen solchen Schrecken eingejagt! Wie konntest du nur in das Feuer hineinrennen.«

Er hustete und drückte sie an sich. »Es ist alles in Ordnung. Ich hab mir nur den Knöchel verstaucht, aber das ist nichts Schlimmes.« Sie stützte ihn, während er zum Krankenwagen humpelte, und vom Arzt in Empfang genommen wurde. Nach der Untersuchung sagte er: »Ich stelle eine leichte Rauchvergiftung fest. Sie kommen ins Krankenhaus zur Überwachung.«

Matthew schüttelte den Kopf. »Nein, das geht nicht. Ich muss meinen Wagen oben an der Straße holen und bin zudem für Amber verantwortlich. Sie muss zurück nach Hollywood.« Er wollte aufstehen, doch der Arzt blieb fest, drückte ihn zurück und winkte einen Polizeioffizier heran.

Nachdem er ihm die Situation geschildert hatte, sagte der Offizier: »Kein Problem, wir kümmern uns darum. Durch ihr entschiedenes Handeln haben Sie übrigens die ganze Gruppe gerettet. Sie sind ein Held. Ms Ames, wir kümmern uns darum, dass Sie sicher nach Hause kommen.«

Sie strahlte Matthew scheu an. »Also, erhol dich gut. Ich hoffe, wir sehen uns morgen. Und sonst komm ich dich im Krankenhaus besuchen.«

Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das ist doch völlig übertrieben. Mir fehlt fast nichts. Das wird schon wieder.«

Sie nahm seine Hand. »Bitte versprich mir, bald gesund zu werden. Danke, dass du uns gerettet hast.« Sie beugte sich rasch über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte sie sich ab und folgte dem Offizier zu seinem Dienstwagen.

Da kamen Lisa und George auf sie zu. Amber sagte: »Schon wieder auf den Beinen, George?«

Er grinste und nahm ihre Hand. »Ja, sie haben mir eine Infusion mit Zuckerwasser gegeben, jetzt ist alles wieder in Ordnung. Danke, dass ihr uns gerettet habt. Das war wirklich knapp.«

Sie lächelte. »Das war allein Matthews Verdienst. Aber wenn du nicht dieses Satellitentelefon gehabt hättest … Wir wären alle gegrillt worden.«

»Danke, Amber«, sagte Lisa und umarmte sie. »Hier ist mein Kärtchen. Ich hoffe, wir treffen uns bald einmal.«

Jetzt wusste Amber nicht mehr, wo sie hinblicken sollte. Lisa Connelly hatte ihr ihre geheime Telefonnummer gegeben und sie umarmt. »Keine Ursache. Kommt gut nach Hause. Ich weiß leider nicht, wann ich mal Zeit habe. Aber freuen würde ich mich auf jeden Fall.«

Lisa lachte. »Ja, ich weiß, ›Famous in L.A.‹. Zumindest in diesem Monat hast du kaum Zeit zum Verschnaufen. Aber die Einladung gilt auch darüber hinaus. Machs gut.«

Dann stieg sie neben den Polizeioffizier ins Auto.

Ende

***

Beurteilung meiner Tagesleistung

So, das Kapitel ist zu Ende, alle losen Fäden verknüpft. Selbstredend wird Matthew am nächsten Tag bereits aus dem Krankenhaus entlassen und kann seine Arbeit als Ambers Kameramann, Fotograf und Vlogger wieder aufnehmen. Was beinahe in einer Katastrophe geendet hätte, ging am Ende glimpflich aus. Im Buch merkt man davon nichts, da dort Ambers Monat als Star in L.A. nicht lückenlos erzählt wird, und diese Episode bequem Platz hat.

Nun geht es noch ans Überarbeiten.

  • Ausdrucken
  • Kritisch durchlesen
  • Wortwiederholungen ausmerzen
  • Holprige Sätze umstellen
  • Da und dort nachbessern
  • Absätze teilweise logischer anordnen
  • Letzte Unstimmigkeiten klären

Prüfen, ob die Sinnlichkeit (Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen) genügend zur Geltung komm.

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