Kirsten Wendt, Marcus Hünnebeck – Mein Nachbar und ich

Witzig und temporeich mit pubertären Anwandlungen

Vicky ist eine alleinerziehende Mutter, die mit ihrem 5-jährigen Sohn Luis den Alltag meistern muss. Simon ist ein alleinerziehender Vater, der mit seiner 5-jährigen Tochter Tilda ein Stockwerk unter Vicky wohnt. Vicky findet Simon einen Kotzbrocken und kann ihn nicht ausstehen. Als die Kita, wo Luis und Tilda tagsüber gehütet werden, bestreikt wird, muss Vicky wohl oder übel ihren unausstehlichen Nachbar Simon fragen, ob er auf Luis aufpassen kann, weil sie gerade eine Woche mit wichtigen, zukunftsträchtigen Terminen wahrnehmen muss.

Die Kapitel sind abwechslungsweise in der Ich-Form Präsens aus Sicht von Vicky und Simon geschrieben. Obwohl es ein Autorenduo war, das vermutlich den männlichen und weiblichen Part auch so unter sich aufgeteilt hat, stellte ich doch keine unterschiedlichen Schreibstile fest. Wirklich eine super Leistung! Für meinen Geschmack kommen ein Quentchen zu viele Kraftausdrücke vor.

Während der ersten beiden Kapitel hätte ich das Buch beinahe gelöscht. Hinterher betrachtet sind die Szenen stimmig, aber als Einstieg eher ungeeignet. Die erste Annäherung von Vicky und Simon ist ganz hervorragend und einfühlsam geschrieben. Man fiebert richtig mit. Die ausführlichen Sexszenen gegen das Ende hin jedoch fand ich eher aufgesetzt. Das hervorragende Buch brauchte sie einfach nicht.

Ich schwanke zwischen 4 und 5 Sternen, entscheide mich aber für 4. Auf jeden Fall bietet es gute, solide Unterhaltung.

4 Sterne – Gute Unterhaltung, kleine Schwächen.

Verfasser: MartinFischerAutor – https://autor-martin-fischer.ch/meine-buecher/